Dass Amazon mittlerweile stark auf dem Smart Home Sektor investiert, ist kein Geheimnis. Dass es mittlerweile schon einige Videoprodukte von Amazon gibt, ist hierzulande eigentlich eher neu. Der jüngste Kauf jedoch dürfte bald von sich reden machen, auch wenn es unter Umständen hier in Deutschland Probleme mit dem Vorhaben von Amazon geben könnte.
Amazon kauft Ring für eine Milliarde Dollar. Das Video Türklingel Startup will mit seinem Produkt direkt an die Privathaushalte gehen. Hier will man primär ermöglichen, einem Paketlieferanten die Türe zu öffnen, wenn man nicht Zuhause ist. Dieser kann das Paket dann hinter die abschließbare Türe stellen. Dadurch kommt kein Paket mehr weg und auch verderbliche Ware kann direkt ausgeliefert werden und muss nicht wieder mit ins Depot genommen werden. Gerade bei Kühlversand oder Lebendversand von zum Beispiel Tieren oder Pflanzen kann das schon mal zum Problem werden.
In direkter Verbindung mit Amazon Echo, dem Sprachasisstenten, den das Unternehmen unter dem Namen Alexa vertreibt, ergeben sich so eine Menge interessanter Möglichkeiten. Stellen Sie sich nur einmal vor, sie sind in der Küche, haben die Hände voll Teig und ihr Sprachassistent springt an: „Es hat an der Türe geklingelt!“…“Alexa, wer ist an der Türe?“ Antwort „An der Türe steht Alex“…“Alexa Türe öffnen und sag ihm ich bin in der Küche!“, sofort reagiert der Sprachassistent und spielt das Sprach File nach „sag ihm“ an der Türe ab, sobald die Türe geöffnet wurde.
Klingt interessant? Ist es, wohl vor allem für Datensammler und Geheimdienste, denn so lassen sich jederzeit Personen zuordnen, wo sie sich, wann, wie lange aufhalten. Dank der Kamera Überwachung von Amazon, für die Ring Türklingel, mit der sichergestellt werden soll, dass lediglich das Paket hinter die Türe gestellt wird, kann man feststellen wann derjenige wieder geht. Evtl. ist für Behörden sogar der direkte Blick in die Wohnung möglich, wenn es nötig wird.
Das Problem liegt genau hier auf der Hand, die Daten dürften nicht weitergegeben werden, oder anderswo verarbeitet werden, denn aktuell sieht es so aus, das personenbezogene Daten, wie man sie durch Gesichtserkennung oder Videoversand, online, ja generieren würde, einer entsprechenden Zustimmung und Information benötigen. Damit müsste man theoretisch jedem eine schriftliche Einverständniserklärung abnehmen, der die Türklingel benutzen will. Alleine an solchen Hürden, so gehen wir davon aus, wird das System in Deutschland scheitern, auch wenn die Idee im Prinzip gut ist.
Spätestens durch Verschwörungstheoretiker wird genug Einfluss genommen, um den Fortschritt erneut ein Stück weit aufzuhalten, letztlich werden wir in einigen Jahrzehnten aber gar nicht mehr wissen, wie es gewesen ist, nicht zu wissen wer an der Türe ist, obwohl wir nicht einmal Zuhause sind! Die Frage ist aber auch wie man sicherstellen will, dass diese Systeme zu 100% unhackbar sind. Man stelle sich nur einmal vor, dass ein einfaches Virus in der Lage wäre, die Systeme so zu beeinflussen, dass man jede Haustüre einfach öffnen kann…. Horror!