In ersten Ländern hat Netflix bereits das Verbot des Account-Sharing durchgesetzt. Viele Nutzer haben daraufhin das Weite gesucht.

Netflix ist ein US-amerikanisches Unternehmen, das sich auf die Produktion und den Vertrieb von Filmen und Serien spezialisiert hat. Das Unternehmen wurde im Jahr 1997 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Los Gatos, Kalifornien. Seit seiner Gründung hat Netflix einen enormen Erfolg erzielt und ist zu einem der größten Streaming-Dienste weltweit geworden.

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Der Service von Netflix bietet seinen Kunden die Möglichkeit, eine große Auswahl an Filmen und Serien auf Abruf anzusehen. Das Angebot umfasst eine Vielzahl von Genres, von Action und Drama über Komödien bis hin zu Dokumentationen und Kinderprogrammen. Der Streaming-Dienst ist auf vielen verschiedenen Geräten verfügbar, darunter Smartphones, Tablets, Smart-TV*, Fire TV, Spielekonsolen und Computer.

Netflix produziert auch eigene Serien und Filme, die unter dem Label „Netflix Originals“ veröffentlicht werden. Diese Produktionen sind oft hochwertig und haben sich einen guten Ruf erworben. Zu den bekanntesten Netflix-Originalserien gehören „Stranger Things“, „Narcos“, „The Crown“ und „House of Cards“. Netflix produziert auch Spielfilme wie „Bird Box“ und „The Irishman“.

Netflix bietet verschiedene Abonnement-Optionen an, die es den Kunden ermöglichen, das Angebot entsprechend ihrer Bedürfnisse und ihres Budgets auszuwählen. Die Abonnements reichen von einem Basispaket, das nur einen Bildschirm bietet, bis hin zu einem Premium-Paket, das bis zu vier Bildschirme gleichzeitig und die höchste Videoqualität Ultra-HD ermöglicht.

Insgesamt hat Netflix über 200 Millionen Abonnenten weltweit und ist in mehr als 190 Ländern verfügbar. Das Unternehmen ist auch bekannt für seine innovativen Marketingkampagnen und seine Fähigkeit, Trends zu setzen und zu fördern. Netflix hat auch dazu beigetragen, den traditionellen Fernsehmarkt zu verändern, indem es den Fokus auf Streaming- und On-Demand-Unterhaltung gelegt hat.

In den letzten Jahren hat Netflix auch eine verstärkte Konkurrenz durch andere Streaming-Dienste wie Amazon Prime Video*, Disney+ oder RTL+* erfahren. Netflix arbeitet jedoch ständig daran, sein Angebot zu erweitern und seine Kundenbasis zu erweitern, um seine Position als einer der führenden Anbieter von On-Demand-Unterhaltung weltweit zu behalten.

Netflix | Foto: Tumisu, pixabay.com, Inhaltslizenz
Netflix | Foto: Tumisu, pixabay.com, Inhaltslizenz

Account-Sharing

Die immense Popularität, die Netflix seit Jahren genießt, verdankt der Streaming-Dienst nicht zuletzt auch seiner großzügigen Haltung gegenüber dem Account-Sharing. Dadurch war es zahlenden Nutzern möglich, die eigenen Zugangsdaten an andere weiterzugeben, etwa Freunde, Kollegen oder Familienangehörigen, damit diese ebenfalls das Netflix Angebot nutzen konnten, auch wenn die Sharing-Nutzer gar nicht zum Haushalt des zahlenden Nutzers gehörten.

Doch nun hat Netflix angekündigt, gegen das Teilen von Konten vorgehen zu wollen.  

Das bevorstehende Verbot des Account-Sharing durch Netflix soll sicherstellen, dass jeder Nutzer für den Zugriff auf die Inhalte auf seinem eigenen Konto bezahlt. Das bedeutet, dass diejenigen, die derzeit ein Konto mit mehreren Nutzern teilen, in Zukunft gezwungen sein werden, für ihre eigenen Konten zu bezahlen, wenn sie weiterhin auf Netflix zugreifen möchten.

Während dieses Verbot für einige möglicherweise eine unangenehme Überraschung ist, gibt es durchaus Argumente, die dafür sprechen. Zum einen ermöglicht es Netflix, die Einnahmen aus seinen Abonnementgebühren zu steigern, was dem Unternehmen letztendlich dabei helfen wird, mehr Geld in die Entwicklung neuer Inhalte und Funktionen zu investieren.

Zum anderen wird das Verbot des Account-Sharing dazu beitragen, dass jeder Nutzer ein personalisiertes Streaming-Erlebnis hat. Indem jeder Nutzer ein eigenes Konto hat, kann Netflix das Verhalten und die Vorlieben jedes Nutzers besser verstehen und ihm gezielte Empfehlungen aussprechen.

Es ist wichtig zu beachten, dass das Verbot des Account-Sharing nicht unbedingt bedeuten muss, dass Nutzer mehr für ihr Netflix-Abonnement bezahlen müssen. Stattdessen kann das Unternehmen möglicherweise eine Preisstruktur einführen, die es den Nutzern ermöglicht, das Abonnement zu einem niedrigeren Preis zu teilen, wenn sie sich für mehrere Konten entscheiden.

Neue Abo-Modelle

So hat das erst kürzlich eingeführte Standard-Abo mit Werbung für nur 4,99 € pro Monat durchaus viele neue Abonnenten angelockt. Diese Abo-Option läuft sogar so gut, dass Netflix es kürzlich weiter aufgewertet hat. So sind nun alle Streams in Full HD verfügbar und man auf 2 unterstützten Geräten gleichzeitig schauen. Das wird sicherlich weitere Nutzer, die Netflix bislang über Account-Sharing nutzen, dazu bewegen können, künftig einen eigenen Zugang zu buchen.

Erste Auswirkungen

In Deutschland ist das Account-Sharing-Verbot bislang noch nicht aktiv. Ob und wann Netflix dies auch hierzulande durchsetzt, steht immer noch nicht fest. Offiziell heißt es dazu nur: bis Sommer werde Account-Sharing auf weiteren Märkten kommen. Man dar gespannt sein.

In Spanien etwas ist das Verbot bereits seit einigen Monaten aktiv und wird rigoros durchgesetzt. Auch durch die Erhöhung der Paid-Sharing-Gebühr. Das hat zu massiven Auswirkungen geführt. Allein im ersten Quartal 2023 sind rund 1 Million Nutzer abgewandert. Allerdings sind wohl ca. zwei Drittel dieser Nutzer nie zahlende Kunden gewesen, und genau diese will Netflix ja mit dem Account-Sharing-Verbot treffen.

Wichtig wird es nun sein, diese verprellten Nutzer in zahlende Nutzer umzuwandeln. Entweder in dem diese ein eigenes Abo abschließen, etwa das neue Standard-Abo mit Werbung oder eines der anderen Abos (Basis, Standard oder Premium) oder in dem diese Nutzer die Paid-Sharing-Zusatzgebühr zahlen, wenn die weiterhin über den Account eines anderen schauen wollen.

Auch für das perfekte Marketing ist es für Netflix sehr wichtig, dass jeder Nutzer auch einzeln erfasst werden kann. Nur wenn man die Vorlieben jedes einzelnen Nutzers kennt, ist das persönlich auf diesen zugeschnittene Marketing möglich.

Sollten jedoch zu viele ehemalige Sharing-Nutzer Netflix komplett verlassen, dann hat das neben den nicht realisierten Abo-Einnahmen auch Auswirkungen auf das Marketing für das Netflix Angebot. Denn auch nicht zahlende Nutzer haben bislang indirekt zum Umsatz beigetragen, in dem sie als „Influencer“ online wie offline das Netflix Angebot support haben. Auch dieses Art von Marketing fällt weg, wenn wann Nutzer komplett verprellt.

Fazit

Insgesamt ist das bevorstehende Verbot des Account-Sharing durch Netflix ein Schritt in Richtung einer personalisierten und profitableren Zukunft für das Unternehmen. Obwohl es möglicherweise für einige Nutzer eine Enttäuschung sein mag, wird es letztendlich dazu beitragen, dass Netflix weiterhin hochwertige Inhalte produzieren und seinen Nutzern ein erstklassiges Streaming-Erlebnis bieten kann. Wenn man das Verhältnis von abgewanderten Nutzern und solchen, die künftig für ihre Nutzung zahlen werden, in ein gesundes Verhältnis bekommt.

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